Farben haben einen großen Einfluss auf die Stimmung eines Menschen. Sie wecken Assoziationen und Erinnerungen. Mit dem richtigen Farbkonzept ist eine harmonische Raumgestaltung möglich, die die Orientierungsfähigkeit gezielt verbessert und zu einer Erleichterung im Alltag eines Menschen mit Demenz führt.

Was ist Demenz?

Demenz ist eine krankhafte Veränderung des Gehirns. Dadurch werden zu Beginn der Erkrankung das Kurzzeitgedächtnis und die Merkfähigkeit beeinträchtigt. Mit Fortschreiten der Krankheit gehen immer mehr Fähigkeiten wie Orientierung oder Denken verloren.

Einfluss von Farben

Je älter ein Mensch wird, desto eher verengt sich auch die Pupille. Das führt dazu, dass weniger Licht ins Auge dringen kann. Dementsprechend kann beispielsweise blaues Licht weniger intensiv und bei fortgeschrittener Verengung nur noch als grauer Farbton wahrgenommen werden. Zudem kann sich im Altern die Linse im Auge trüben. Folge ist das Abnehmen der Kontrast- und Tiefenwahrnehmung und das Zunehmen der Blendempfindlichkeit. Das bedeutet, dass Farbkontraste gar nicht erst aufgenommen werden können. Bei der Wahl des Farbkonzeptes sollte darauf geachtet und kräftige Farben sowie eine helle Raumgestaltung verwendet werden.
Demenzerkrankte benötigen eine gemütliche Atmosphäre. Zu viele Eindrücke, hervorgerufen durch verschiedene Muster und Gestaltungselemente, können bei Menschen mit Demenz zu Verwirrung und zu einer Reizüberflutung führen.

Wirkung bestimmter Farben

Allen Farben werden bestimmte Eigenschaften zugeordnet. Vor allem bei Demenzerkrankten ist eine harmonische Farbgestaltung von zentraler Bedeutung.
Ein heller Blauton kann Ruhe ausstrahlen und Verspannungen lösen. Auch ein warmer Grünton mit hohem Gelbanteil hat beruhigende Wirkung. Es schafft eine Verbindung zur Natur und kann positive Erinnerungen hervorrufen. Auch helle und rötliche Farbtöne sind ideal. Damit entsteht ein Gefühl von Wärme und Leben. Gerade mit der Farbe Gelb assoziieren die meisten Menschen die Sonne. Demzufolge strahlt dieser Farbton Behaglichkeit und Wohlfühlatmosphäre aus.
Ein oranger Farbton bietet sich eher für Gemeinschaftsräume an, da die Farbe Lebensfreude ausstrahlt und soziale Kontakte fördert. Ein pastellfarbenes Orange kann zudem den Appetit anregen. Ein kräftiges Rot sollte nur auf kleineren Flächen erscheinen, denn Rot kann Aggressionen und Überreizungen fördern. Grundsätzlich führen grelle und sehr dunkle Farben zu Angst und Verwirrung. Schatten und Dunkelheit vermitteln im Gegensatz zu hellen Farben keine Sicherheit und verbreiten eher ein Unwohlgefühl. Helle Farben beruhigen und zaubern eine positive Stimmung. Es sollte auf qualitativ hochwertige Farben geachtet werden. Dafür bieten sich zum Beispiel die Sto Color Rapid Farben oder auch Pastellfarben an, um die Blendempfindlichkeit mit einbeziehen und den Raum dennoch hell gestalten zu können.
Farben haben aber nicht auf Wänden Wirkung. Da mit fortschreitender Demenzerkrankung auch die Kognitionsfähigkeit abnimmt, kann es hilfreich sein, die jeweiligen Türen in bestimmte Farben zu streichen. Jeder Tür kann so eine bestimmte Farbe und damit auch eine bestimmte Funktion zugewiesen werden. Das erleichtert den Alltag eines Demenzkranken ungemein, da Schrift oder sonstige Symbole nicht mehr so leicht erkannt werden können.

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