Jeder wünscht es sich möglichst lang in seinen eigenen vier Wänden zu leben. Dort fühlt man sich geborgen und aufgehoben. Für Menschen, die an Demenz erkannt sind, ist eine regelmäßige Routine und ein gewohntes Umfeld sehr wichtig. Doch kann man mit Demenz noch allein zu Hause leben? Grundsätzlich ist das kein Problem. Ein paar Tipps und Ratschläge können weiterhelfen.

Offen mit der Krankheit umgehen

Demenzerkrankte haben häufig das Problem, dass sie nicht zu ihrer Krankheit stehen und nicht akzeptieren, dass sie Hilfe benötigen. Oft versuchen sie es zu vertuschen, weil sie Angst haben, dann ins Heim zu kommen. Doch die Angst muss nicht sein. Wer seine Krankheit akzeptiert und lernt, damit umzugehen, der kann auch mit Demenz allein zu Hause leben. Oftmals reicht es schon, wenn Angehörige nur bei Kleinigkeiten wie dem Einkauf helfen.

Die Wohnung darf nicht zum Käfig werden

Viele Angehörige haben die Angst, dass der Betroffene plötzlich die Wohnung verlässt und dann nicht mehr auffindbar ist. Man muss aber sicher nicht gleich eine Wohnungstür kaufen, die der Betroffene selbst nicht mehr öffnen kann. Dann würde die Wohnung eher zu einem Käfig werden. Der Betroffene darf sich nicht eingesperrt fühlen. Daher ist es wichtig regelmäßige Unternehmungen, wie zum Beispiel einen Spaziergang zu machen. Auch ist es wichtig, dem Dementen in seiner Wohnung nicht die Selbständigkeit zu entziehen. Sicherlich kann man gewisse Vorkehrungen treffen, aber der Betroffene sollte sich nicht eingeschränkt fühlen.

Wie die Wohnung anpassen?

Für den Erkrankten sollten gewisse Anpassungen in der Wohnung gemacht werden. Hier gilt die Regel so viel wie nötig und so wenig wie möglich. Wenn zu viel verändert wird, dann verliert der Betroffene meist seine Orientierungspunkte und sein vertrautes Umfeld. Dinge wie der gewohnte Fernsehsessel, können für einen Erkrankten sehr wichtig sein. Veränderungen sollten daher behutsam vorgenommen werden. Ziel ist es, die Wohnung möglichst barrierefrei zu gestalten, so dass es keine Gefahrenquellen zum Stolpern gibt. Wichtig ist auch, dass der Erkrankte seine Alltagsgegenstände immer wieder finden kann.

Typische Bereiche sind beispielsweise die Küche. Das Geschirr sollte auf das Wesentliche reduziert werden. Auch sollte alles in greifbarer Höhe sein. Wenn möglich, sollten alle Schränke und Regale offen sein. Also am besten die Türen entfernen, so dass der Erkrankte den Inhalt schon von außen sieht. Gleiches gilt im Badezimmer. Auch hier sollte reduziert werden, um es dem Erkrankten einfacher zu machen. Was nicht benutzt wurde und auch nicht wird, sollte schlichtweg entfernt werden.

Die Technik kann unterstützen

Tatsächlich können Smartwatches und Smarthome Geräte einem Dementen den Alltag erleichtern. Statt nach der Fernbedienung zu suchen oder sich Programme zu merken, kann man die Anweisung auch einfach per Sprache geben. Auch können gewisse Timer voreingestellt werden, die den Dementen an seine regelmäßigen Routinen erinnern.

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