Eine Trauerrede zu verfassen und mit der angebrachten Empathie vor den Angehörigen zu halten bedarf nicht nur einer besonderen sozialen Kompetenz. Gerade bei Sonderthemen ist auch ein gewisses Fachwissen erforderlich. Wenn man Trauernde begleiten möchte, sollte man sich also nicht nur auf seine Intuition verlassen. Der Kontext der Verstorbenen kann den Redner durchaus vor Herausforderungen stellen und geht meist über Konfession, Lebensgeschichte und Charakter des Verstorbenen hinaus.

Ein würdevoller Abschied

Ganz egal um welche Verhältnisse es sich handelt, der Abschied soll immer würdig gestaltet werden und das zukünftige Andenken an das verlorene Familienmitglied quasi einläuten.
Oft wird noch einige Zeit nach der Beerdigung über die Zeremonie gesprochen und alle Beteiligten wünschen sich hierbei möglichst positive Erinnerungen. Dazu sollte man wissen, dass die Beerdigung ein ganz wesentlicher Aspekt der Trauerverarbeitung ist. Um diesen Tag entsprechend zu gestalten ist Einiges an Vorbereitung und Absprachen nötig, denn man sollte es tunlichst vermeiden, die Hinterbliebenen den eigenen Stil über zu stülpen. Bei aller rhetorischer Gewandheit und Vorbildung, so gilt es doch die Wünsche der Familie auf zu nehmen. Mit den Trauernden gemeinsam über die Beerdigung zu sprechen ist meist schon schwer genug. Immer wieder muss mit Gefühlsaufwallungen umgegangen werden, was auch ja verständlich ist. Schließlich soll einem geliebten Menschen die letzte Ehre erwiesen werden und manchmal scheiden sich auch innerhalb der Familie die Geister daran, was vom Verstorbenen erwünscht und angemessen ist. Die Ausbildung zum Trauerredner befähigt auch zu sensiblen Formulierungen nach plötzlichem, unerwarteten Ableben genauso wie nach schwerer Krankheit, zum Beispiel bei Demenz. Eine Trauerrede soll das Leben des Verstorbenen widerspiegeln, die Gefühle der Angehörigen ausdrücken und den Tag der Beerdigung würdevoll einleiten. Sie soll persönlich und ansprechend sein. Dabei können viele Themen auf einen Trauerredner zukommen und eine Ausbildung erlaubt einen professionellen Umgang mit so manchem Schicksal.

Eine besondere Herausforderung ist das Formulieren einer Trauerrede für einen Demenzkranken

Diese Erkrankung ist auch für die Familie besonders schlimm. Oft werden Angehörige nicht mehr erkannt und sogar der eigene Name vergessen. Viele Erkrankte bedürfen einer stationären Unterbringung um medizinisch versorgt zu sein und wissen dann nicht wo sie eigentlich sind. Meist sind sie in alte Erinnerungen zurückversetzt oder leiden unter Angst in der vermeintlich fremden Umgebung. Den sprachlichen Rückblick auf diese Umstände einfühlsam zu gestalten ist nicht einfach. Nicht zuletzt sollte man sich als Redner auch bewusst machen, dass man einen erheblichen Anteil an der Verlustbewältigung der Hinterbliebenen hat. Eine missglückte Rede, ist in diesem Fall nicht nur ein Fettnäpfchen, in das man getreten ist. Sie bleibt im Gedächtnis der Menschen, die mit dem Tod eines Menschen zu kämpfen haben und dieser Verantwortung sollte man sich bewusst sein. Mit einer Ausbildung Trauerredner kann man trauernden Angehörigen nicht nur eine wundervolle Zeremonie schenken, sondern auch langfristig eine schöne Erinnerung hinterlassen, sodass sie ihre Trauer vielleicht etwas besser überwinden können.

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Detailliertere Informationen dazu hier:

Diese 3 Eigenschaften solltest du haben, um Trauerredner zu werden